Im Westjordanland sind Gemüseeinfuhren aus Jordanien neuerdings nicht mehr an israelische Reglementierungen gebunden.
Wollte man die palästinensischen Import- und Exportbeziehungen mit Drittländern bisher auf einen simplen Nenner bringen, dann auf diesen: Palästina hatte wenig zu sagen. Israel hatte die Oberhand und bestimmte die Regeln.
Doch wie das jüngste Beispiel zeigt, tut sich etwas, wenigstens im Agrarhandel. Ende Dezember 2016 kam zum ersten Mal ohne Einmischung Israels eine Fracht mit jordanischem Gemüse auf den palästinensischen Markt.
Der Landwirtschaftsminister Palästinas Sufiyan Sultan sagte: „Wir haben uns mit den israelischen Behörden geeinigt, dass unsere Importeure die Geschäfte mit den jordanischen Handelspartnern eigenständig abwickeln können.“ Für palästinensische Gemüsehändler war das die erste gute Nachricht seit langem – für alle eine wichtige Lockerung. Denn fortan bestimmen sie, wie viel Tomaten, Gurken, Bananen und Äpfel sie von den Jordaniern kaufen. „Jetzt können wir unseren eigenen Markt von innen heraus besser bedienen“, meint Sultan.
Dass die israelischen Politiker anfangen umzudenken und auf die Palästinenser zugehen, weckt noch größere Hoffnungen. In Sultans Ministerium geht man davon aus, dass der Handel zwischen Palästina und Jordanien weiter zunehmen wird. Zu genauen Zahlen äußerte er sich nicht, nur dazu, dass die Lockerung für Obst- und Gemüseeinfuhren die Last der Palästinenser etwas lindern wird.